Seit 2010 liefert die JAMES-Studie im Zweijahresrhythmus repräsentative Zahlen zur Mediennutzung von in der Schweiz lebenden Jugendlichen. Die ZHAW befragte 2018 in den drei grossen Sprachregionen der Schweiz fast 1200 Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren. In diesem Beitrag geht Marcel Küng von Punkto Zug auf einige auffällige Zahlen ein und räumt mit zwei Vorurteilen auf.
Vorurteil 1: Jugendliche sind nur noch am Smartphone
Seit 2010 hat die Häufigkeit gemeinsamer Unternehmungen mit der Familie zugenommen, das Treffen von Freund*innen hat etwas abgenommen. Aber immer noch 70% der befragten Jugendlichen geben an, dass sie täglich oder mehrmals pro Woche Freunde treffen und 67%, dass sie ebenso oft Sport treiben.
99% der befragten Jugendlichen besitzen ein Smartphone. Es ist eine rückläufige Tendenz bei der Verbreitung von MP3- und DVD-Playern sowie tragbarer Spielkonsolen zu vermerken. Hingegen nimmt die Nutzung von Streaming-Diensten markant zu. Über die Hälfte aller Haushalte, in denen die befragten Jugendlichen wohnen, verfügen über ein Musik- und Filmstreaming-Abonnement (Spotify, Netflix & Co.)
Vorurteil 2: Jugendliche sorgen sich nicht um ihre Privatsphäre
Knapp drei Viertel (72%) aller befragten Jugendlichen geben an, ihre Privatsphäre zu schützen und 31% machen sich Sorgen um die Sichtbarkeit persönlicher Informationen. Sie schreiben vorwiegend persönliche Nachrichten (75% täglich/mehrmals pro Woche) oder zeitlich limitierte Beiträge (45% täglich/mehrmals pro Woche). Jugendliche sind häufig vorsichtiger im Umgang mit privaten Daten als Erwachsene.
Praktisch alle befragten nutzen täglich ihr Smartphone und das Internet und die Mehrheit nutzt mehrmals pro Woche Soziale Netzwerke: 87% der Jugendlichen haben einen Instagram-, 86% einen Snapchat-Account. Weniger als die Hälfte aller Jugendlichen postet täglich oder mehrmals pro Woche aktiv eigene Beiträge.
Zwei Drittel (66%) aller Jungen gamen täglich oder mehrmals pro Woche, wobei es bei den Mädchen nur 11% sind. Das beliebteste Game 2018 ist (wen überrascht es?) „Fortnite“. Mädchen spielen eher alleine (31% täglich/mehrmals pro Woche). Jungs spielen sowohl alleine (62% täglich/mehrmals pro Woche) wie auch mit anderen zusammen (58% täglich/mehrmals pro Woche).