Kirchliche Jugendarbeit in Zeiten des Coronavirus

Kirchliche Jugendarbeit in Zeiten des Coronavirus

Die kirchliche Jugendarbeit steht in Zeiten des Coronavirus nicht still – im Gegenteil! Die Deutschschweizer Fachstelle für kirchliche Jugendarbeit lanciert darum diese Facebookgruppe, welche als ökumenische Ideen- und Austauschplattform dienen soll, um miteinander zu prüfen, wie die kirchliche Jugendarbeit in Zeiten des Coronavirus agieren kann.

Hier sollen spezifische Ideen für die kirchliche Jugendarbeit ausgetauscht werden. Für allgemeine Ideen empfehlen wir die Gruppe des DOJ “Ideenpool OKJA trotz Corona”

Facebook Gruppe

“Pfefferstern” unterstützt nun auch Zürcher Gemeinden.

“Pfefferstern” unterstützt nun auch Zürcher Gemeinden.

Informations- und Schulungsveranstaltung zum «Pfefferstern»

5. Mai 2020, Hirschengraben 50, Zürich

«Pfefferstern» die gemeindeübergreifende Kommunikationsplattform mit buchbaren Erlebnissen, unterstützt nun auch Zürcher Gemeinden darin Kinder, Jugendliche und ihre Eltern auf dem kirchlichen Weg zur Konfirmation und darüber hinaus zu begleiten.

Inhalte

Um «Pfefferstern» kennenzulernen, laden wir zu Informations- und Schulungsveranstaltungen ein.

Informations-Veranstaltung
Vorstellung und Präsentation wie Pfefferstern die Begleitung von jungen Menschen auf dem kirchlichen Weg zur Konfirmation und darüber hinaus konkret erleichtern und unterstützen kann.

Schulungs-Veranstaltung
Einführung und Schulung in die Funktionen mit Tipps und Tricks. Die Schulung befähigt, Pfefferstern selbstständig zu nutzen und für die Kirchgemeinde individuell anzupassen.

Infos und kostenloser Test-Account
Alle wesentliche Informationen rund um Pfefferstern  finden Sie unter
www.pfefferstern.info

Interessierte können hier sofort einen kostenlosten Test-Account für 60 Tage eröffnen. An der Schulung können Kirchgemeinden ihre geplanten Veranstaltungen bereits einfüllen und online stellen.

Die reformierten Landeskirchen organisieren Informations- und Schulungsanlässe rund um die Plattform Pfefferstern, sammeln und koordinieren Anfragen und Anliegen von Kirchgemeinden.

Ziele

Kennenlernen und Anwenden der Plattform «Pfefferstern»

Zielgruppe

Pfarrschaft, Sozialdiakonie, Jugendarbeit, Katechetik, Verwaltung

Bemerkungen

Informationsveranstaltung und Schulungsveranstaltung können auch einzeln besucht werden. (Mittagsverpflegung individuell)

Info und Anmeldung

Die Kosten der Schulung werden von der Landeskirche getragen. Anmeldeschluss 30. April 2020, Leitung Jens van Harten

Direkt zur Anmeldung

Veranstalter

Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich
Abteilung Kirchenentwicklung
Blaufahnenstrasse 10, Postfach
8024 Zürich

kirchenentwicklung@zhref.ch

Erkenntnisse aus der James-Studie 2018

Erkenntnisse aus der James-Studie 2018

Seit 2010 liefert die JAMES-Studie im Zweijahresrhythmus repräsentative Zahlen zur Mediennutzung von in der Schweiz lebenden Jugendlichen. Die ZHAW befragte 2018 in den drei grossen Sprachregionen der Schweiz fast 1200 Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren. In diesem Beitrag geht Marcel Küng von Punkto Zug auf einige auffällige Zahlen ein und räumt mit zwei Vorurteilen auf.

Vorurteil 1: Jugendliche sind nur noch am Smartphone

Nonmediale Freizeitaktivität

Seit 2010 hat die Häufigkeit gemeinsamer Unternehmungen mit der Familie zugenommen, das Treffen von Freund*innen hat etwas abgenommen. Aber immer noch 70% der befragten Jugendlichen geben an, dass sie täglich oder mehrmals pro Woche Freunde treffen und 67%, dass sie ebenso oft Sport treiben.

99% der befragten Jugendlichen besitzen ein Smartphone. Es ist eine rückläufige Tendenz bei der Verbreitung von MP3- und DVD-Playern sowie tragbarer Spielkonsolen zu vermerken. Hingegen nimmt die Nutzung von Streaming-Diensten markant zu. Über die Hälfte aller Haushalte, in denen die befragten Jugendlichen wohnen, verfügen über ein Musik- und Filmstreaming-Abonnement (Spotify, Netflix & Co.)

Vorurteil 2: Jugendliche sorgen sich nicht um ihre Privatsphäre

Knapp drei Viertel (72%) aller befragten Jugendlichen geben an, ihre Privatsphäre zu schützen und 31% machen sich Sorgen um die Sichtbarkeit persönlicher Informationen. Sie schreiben vorwiegend persönliche Nachrichten (75% täglich/mehrmals pro Woche) oder zeitlich limitierte Beiträge (45% täglich/mehrmals pro Woche). Jugendliche sind häufig vorsichtiger im Umgang mit privaten Daten als Erwachsene.

Praktisch alle befragten nutzen täglich ihr Smartphone und das Internet und die Mehrheit nutzt mehrmals pro Woche Soziale Netzwerke: 87% der Jugendlichen haben einen Instagram-, 86% einen Snapchat-Account. Weniger als die Hälfte aller Jugendlichen postet täglich oder mehrmals pro Woche aktiv eigene Beiträge.

Zwei Drittel (66%) aller Jungen gamen täglich oder mehrmals pro Woche, wobei es bei den Mädchen nur 11% sind. Das beliebteste Game 2018 ist (wen überrascht es?) „Fortnite“. Mädchen spielen eher alleine (31% täglich/mehrmals pro Woche). Jungs spielen sowohl alleine (62% täglich/mehrmals pro Woche) wie auch mit anderen zusammen (58% täglich/mehrmals pro Woche).

Mit jungen Menschen unterwegs

Mit jungen Menschen unterwegs

Die St. Galler Landeskirche hat es im letzten Jahrzehnt geschafft, viele Jugendliche und junge Erwachsene zu beteiligen. Sie übernehmen Verantwortung und begeistern andere. – Ein Bericht von Markus Naef, Beauftragter für Junge Erwachsene.

André, Veronika und weitere junge Erwachsene stiegen nacheinander auf die Kanzel – nicht in einer Kirche, sondern auf dem Säntisgipfel. Sie redeten über ganz Unterschiedliches, aber alle davon, was heute aus ihrer Sicht zu reformieren wäre. Die Kanzel, gebaut vom Netzwerk Junge Erwachsene, wurde anlässlich des Reformationsjubiläums an besonderen Orten aufgestellt: auf einem Perron am Bahnhof St. Gallen, in einem Hallenbad und eben auf dem Säntis. Die Idee zur Aktion entspringt einer Grundhaltung der St. Galler Kirche: Junge Menschen sollen eine Stimme bekommen, sich mit ihrem Glauben auseinandersetzen, sich beteiligen.

Am Anfang stand eine Motion unter dem Titel „geistliche Begleitung“, welche die Synode 2011 guthiess. Die Absicht: Schulische und ausserschulische Angebote für Kinder und Jugendliche sollen besser aufeinander abgestimmt werden, um eine kontinuierliche Begleitung von der Wiege bis ins junge Erwachsenenalter zu ermöglichen. Im kirchlichen Unterricht wie in der Freizeit sollen junge Menschen Neues entdecken und Gemeinschaft mit Gleichaltrigen erleben.

Zunächst wurden ausserschulische Erlebnisprogramme eingeführt, welche Glauben und Gemeinschaft auf vielfältige Weise erlebbar machen sollen. Vom Schmink-Atelier „Sein und Schein“ bis zu einer „Gipfelstürmer“-Wanderung: Jugendliche wählen ihre Programme und tragen per Smartphone auf der interaktiven Plattform pfefferstern.ch ihre Credits ein. Viele Angestellte von Kirchgemeinden sind heute der Ansicht, dass sie durch die Erlebnisprogramme die Jugendlichen besser kennen lernen.

Dies ist eine wichtige Voraussetzung für ein weiteres Kernanliegen: Wir bestärken junge Menschen, ihre Interessen und Begabungen zu entfalten. Wir trauen ihnen zu, Verantwortung zu übernehmen beim Mitgestalten ihrer Kirche. So wie die drei Oberstufenmädchen, die das Kinderprogramm der Kirchgemeinde Uznach und Umgebung mitleiten.

Um solchen Aufgaben gewachsen zu sein, besuchen Jugendliche die «First steps»-Kurse der Kantonalkirche, in denen sie durch praktisches Erleben das nötige Know-how zu Führungsstilen, Gruppenprozessen oder zum Anleiten von Spielen erwerben. Die Kurse werden von jungen Erwachsenen mitverantwortet, die früher selbst an diesen Weiterbildungen teilgenommen hatten. So wird ein Ziel bei der Arbeit mit über 18-Jährigen realisiert: Sie tragen die Kirche mit.

Die junge Studentin, welche die kantonale Verzichtsaktion „40 Tage ohne“ leitet, der Kantonsschüler, welcher Finanzverantwortlicher in der Vorsteherschaft seiner Kirchgemeinde wurde, oder das gute Dutzend 18- bis 30-Jähriger, welche seit Jahren der Synode angehören (eine Frucht der Aktion „30 unter 30“): Sie alle übernehmen Verantwortung in Gemeinde und Kantonalkirche, oft auch in Angeboten für Kinder und Jugendliche. Damit schliesst sich ein Kreis.

Zusätzlichen Schwung verleihen Zivildienstleistende. Seit 2008 haben rund 60 junge Männer ihren Dienst in der St. Galler Kirche geleistet. Die Kirchgemeinden schätzen es, dass sie auf einfache Weise einen Zivi beschäftigen können, weil die Kantonalkirche den Grossteil der Administration übernimmt. Sie sorgte auch dafür, dass die einzelnen Gemeinden anerkannter Einsatzbetrieb sind.

Das Zusammenspiel von Angeboten für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gelingt nur, wenn die Beteiligten – Behörden, Angestellte und Freiwillige – sich gut kennen und verständigen. Auch dies ist ein Kernanliegen des Gesamtkonzepts: kirchliche Arbeit optimal zu koordinieren. Bei regionalen «Verschnaufpausen» im vergangenen Herbst zeigte sich: Es kann nicht alles gelingen. Herausforderungen stehen in jeder Gemeinde an und wer etwas versucht, kann auch scheitern.

Wenn sich dann alljährlich im Februar freiwillige und angestellte Mitarbeitende sowie Mitglieder von Kirchenvorsteherschaften an der „Jahreskonferenz Geistliche Begleitung“ treffen, ist das immer wieder ein Anlass zum Staunen, wie viele verschiedene Menschen auf höchst unterschiedliche Weise und doch mit einer gemeinsamen Vision unterwegs sind: „Bei uns können junge Menschen etwas erleben. Bei uns kann man staunen und lernen. Bei uns wird gefeiert.“  

Kirchgemeinden und Kantonalkirche – ein Zusammenspiel am Beispiel des «Refresh-Camps»

Refresh Jungendliche

Ruedi Eggenberger ist Diakon in der Kirchgemeinde Sennwald. Er hatte einen Traum: zum Reformationsjubiläum mit Hunderten von Jugendlichen eine Lagerwoche verbringen. Er konnte andere vom Vorhaben begeistern und ein Team auf die Beine stellen, welches das Camp unter dem Titel «Refresh» aufgleiste. Das Engagement wurde von kantonalkirchlichen Beauftragten unterstützt. Zudem konnte eine dreijährige Projektstelle unter dem Titel «mit jungen Menschen unterwegs» geschaffen werden, welche auch das «Refresh-Camp» unterstützen konnte. Das Projekt wird von mehreren Kirchgemeinden getragen und aus einem Fonds der Kantonalkirche mitfinanziert.

Ein reformiertes Lager dieser Grösse war eine Première für St. Gallen. Eine, die sich gelohnt hat: 340 Jugendliche samt Leitungsteam verbrachten eine erfrischende Woche im kroatischen Sibenik, mit Spass am Strand, in Workshops und mit täglichen Andachten. Wichtig war aber auch, Anliegen der Jugendlichen an die Kirche zu sammeln. „Ziel ist es, dass sie eine Stimme erhalten und die Kirche mitgestalten können“, sagt Johannes Kugler, Projektbegleiter des Camps. Es ist bereits die nächste Lagerwoche geplant, diesmal für Kinder.

Pfefferstern wird erwachsen

Pfefferstern wird erwachsen

Pfefferstern 3.0 ist am Start. Noch dieses Frühjahr erhalten die Kirchgemeinden Zugang zur komplett überarbeiteten Plattform.

Seit 2012 begleitet uns Pfefferstern auf dem Weg mit jungen Menschen. Was mit der nüchternen Ausschreibung der Erlebnisprogramme begann, entwickelte sich zu einem Netzwerk, das die Angebotsvielfalt in der Arbeit mit jungen Menschen sichtbar macht.

Pfefferstern ist nun komplett neu und die Kommunikationsdrehscheibe zwischen Eltern, Jugendlichen und den Verantwortlichen der Kirchgemeinden. So wagen wir auch den Schritt über die jungen Erwachsenen hin zu den Erwachsenen.

Öffentlich und einladend

Bis anhin war Pfefferstern eine geschlossene Plattform zur Ausschreibung von Erlebnis- und Konfirmationsprogrammen. Dank Möglichkeit mit Partnergemeinden zu kooperieren, sind in den letzten Jahren regionale und interregionale Angebote wie Jugendgottesdienste oder Lager entstanden. Neu ist nun die Option, Angebote komplett öffentlich auszuschreiben.  

So werden auf Pfefferstern ab Sommer 2019 eine grosse Vielfalt an Angeboten für Jugendliche und junge Erwachsene im Kanton sichtbar.

Mit Pfefferstern erhalten die Kirchgemeinden ein innovatives Werkzeug, das sie auf zeitgemässe Art unterstützt mit Jugendlichen, jungen Erwachsenen und ihren Eltern in engem Kontakt zu stehen und ihnen Angebote und Aktivitäten nahe zu bringen.

Konfirmation und Junge Erwachsene

Nach den Erlebnisprogrammen und dem Besuch ERG-Kirchen folgt die Konfirmation. Als logische Konsequenz sind die Kirchgemeinden daran, auch die Konfirmationsprogramme auf Pfefferstern zu integrieren. Dies schafft eine Kontinuität in der Nutzung der Kommunikations- und Informationskanäle. Da Pfefferstern den Kontakt über die Konfirmation hinaus zu den Jungen Erwachsenen ermöglicht, liegt gerade in der Integration des Konfjahres eine grosse Chance!

Datenschutz

Pfefferstern 3.0 erfüllt die neusten Richtlinien des schweizerischen Datenschutzgesetzes. Als Folge davon erhalten nun Eltern einen eigenen Zugang zum Pfefferstern, verifizieren die Daten ihrer Kinder für den Weg bis zur Konfirmation und geben diese für die Nutzung der Kirchgemeinde frei. Dies ermöglicht den Kirchgemeinden mit den Eltern direkt zu kommunizieren.  

Weitere Infos zu Pfefferstern 3.0 erhalten sie unter www.pfefferstern.info

Michael Giger, Beauftragter Jugend und Pfefferstern