Studie zu digitalen Senioren
Die Studienausgangslage
Informationen und Kommunikationsangebote verlagern sich immer mehr auf das Internet. Seit 23 Jahren nutzen auch immer mehr Schweizer/innen das Netz. Dabei ist ein starker Anstieg der Nutzung bei den bis 64-Jährigen zu verzeichnen; die Altersgruppe ab 65 Jahren bleibt etwas zurück.
Um mehr darüber zu erfahren, hat Pro Senectute Schweiz 2009 erstmals eine repräsentative
Befragungsstudie gestartet– damals im Auftrag des Bundes. 2014 konnte die Studie mit einer zweiten Befragung
fortgesetzt werden. Um das Thema weiter zu erforschen, gab Pro Senectute Schweiz 2019 eine Fortsetzungsstudie
in Auftrag. Diese Studie ist somit die dritte innerhalb der Trendstudie „Digitale Senioren“.
Methode
Mittels einer telefonischen und postalischen Erhebung in der gesamten Schweiz wurden
bei insgesamt 1.149 Menschen ab 65 Jahren Informationen zu ihrer Person, ihrem Technik- und
Mediennutzungsverhalten sowie ihren Einstellungen gegenüber digitalen Dienstleistungen erhoben. Es
konnten sowohl Personen befragt werden, die das Internet nutzen, als auch Personen, die das Internet
nicht selbst nutzen.
Ergebnisse
Mit den gewichteten Daten ergibt sich ein aktuelles Verhältnis von 74 % Onlinern, also Personen ab 65
Jahren, die das Internet nutzen, und 26 % Offlinern, also Personen, die das Internet nicht nutzen. Dies
bedeutet annähernd eine Verdoppelung der Onliner gegenüber der ersten Auswertung von 2009. Onliner und
Offliner unterscheiden sich statistisch bedeutsam hinsichtlich des Alters und des Bildungsstands. Neben
diesen Merkmalen sind es vor allem die Technikaffinität, die Bedienungsleichtigkeit und die Nutzenbewertung,
die eine Internetnutzung bedingen. Die Ergebnisse zeigen auch, dass weit verbreitete technische
Dienstleistungen wie der Geldautomat oder der ÖV-Ticketautomat von vielen der befragten Personen
genutzt werden. Anders sieht es bei neueren Anwendungen aus wie z. B. den Self-Checkout-Kassen
oder der kontaktlosen Bezahlung, die eher von den Onlinern genutzt werden. Dennoch benennen beide
Gruppen Probleme in Bezug auf die Nutzung solcher technischer Dienstleistungen; so wird z. B. die
Bedienung der Ticketautomaten als teilweise schwierig erlebt. Onliner stimmten den Aussagen zu den
Vorteilen der digitalen Dienstleistungen eher zu, als dies die Offliner taten. Dies deutet an, dass Onliner
mehr Vorteile in den digitalen Dienstleistungen sehen als Offliner.